07.10.: Seltener Nachwuchs bei den Rothalsstraußen
In der ZOOM Erlebniswelt sind mit der Hilfe von Tierärztin Dr. Pia Krawinkel zwei Nordafrikanische Rothalsstrauße aus ihren Eiern geschlüpft. Da dies die erste erfolgreiche Nachzucht in Gelsenkirchen und die zweite überhaupt in ganz Deutschland ist, kann man die zwei Jungtiere durchaus als kleine Sensation bezeichnen. Diese Straußenunterart ist vom Aussterben bedroht, somit leistet die ZOOM Erlebniswelt einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.
Die Nordafrikanischen Rothalsstrauße gehören zu einem EEP-Artenschutzprojekt, das der Zoo Hannover ins Leben gerufen hat. 2011 wurden die jetzigen Elterntiere Dörthe und Harald als befruchtete Eier aus Marokko nach Deutschland eingeführt und im Zoo Hannover ausgebrütet. Sie kamen in einem Alter von einem halben Jahr als Jungvögel nach Gelsenkirchen. Erst in diesem Jahr wurden sie geschlechtsreif und die Henne begann zum ersten Mal mit dem Eierlegen.
Der erste gefiederte Nachwuchs schlüpfte nach rund sechs Wochen im Brutapparat unter Hilfe von Tierärztin Pia Krawinkel am 17. September aus seinem Ei. Nachdem dieses am 5. August von Straußen-Mama Dörthe gelegt und daraufhin sofort von Tierpflegern und Tierärztin in den Brutkasten gelegt wurde, entwickelte sich der Mini-Strauß in seinem Ei prächtig und mauserte sich zu einem Geburts-Gewicht von rund 1400 Gramm.
Das zweite befruchtete Ei wurde am 13. August gelegt und folgte seinem Geschwisterchen am 15. August in den Brüter. Es war etwas komplizierter, allerdings kämpfte sich auch Straußenbaby Nummer Zwei nach einem zweitägigen Schlupfakt mit der Hilfe der Tierärztin am 28. September auf die Welt. Der gefiederte Nachwuchs wog bei seiner Geburt rund 1200 Gramm.
Auch in der Natur helfen die Straußen-Eltern beim Schlupfakt ihrer Jungtiere nach. Da Strauße die einzigen Vögel ohne Eizahn sind und ihre Schale somit nur durch Muskelkraft sprengen können, benötigen die Küken oftmals Hilfe von außen. In der ZOOM Erlebniswelt wurden die Eier aufgrund ihrer Seltenheit künstlich bebrütet, nachdem Mutter Dörthe sie gelegt hatte. Da es das erste Gelege des Pärchens und bei diesem noch keine Brutstimmung erkennbar war, entschied sich Pia Krawinkel für diesen Schritt.
Ersatz-Mama Pia Krawinkel, die bereits ihre Doktorarbeit über die Zucht von Straußen geschrieben hat, hat jetzt alle Hände voll zu tun. Bei ihrer Arbeit in der Veterinärstation folgen ihr die beiden jungen Vögel auf ihren starken Beinchen auf Schritt und Tritt. Ob es sich bei den beiden kleinen Straußen um männliche oder weibliche Tiere handelt, kann erst nach 3 bis 4 Wochen bestimmt werden. Bereits jetzt haben beide Vogelküken gut an Gewicht zugelegt. Sie fressen Spezial-Straußenaufzucht-Pellets und Salat.
Wenn sie ausgewachsen sind, werden Rothalsstrauße, die zur größten Art innerhalb der Straußenfamilie gehören, bis zu 3 Meter groß und bis zu 150 Kilo schwer.